Die Gold Plating Liste, ein buntes „Wünsch Dir Was“!

Woher kommt diese „Wünsch Dir Was Liste“ und Warum?
Diesbezüglich hat die Regierung dazu aufgerufen, Regelungen aus dem Sozial /Arbeitsrecht / Umweltschutz ein zu melden, die über den EU-Mindestkriterien liegen und gegebenenfalls herabgesetzt werden könnten. Die Chance haben vor allem die Wirtschaftskammer und die Industriellenvereinigung dankbar genutzt und diese Gold Plating Liste erstellt. So entstand diese Liste mit knapp 500 Punkten.

Gold Plating Liste

Jetzt fragt sich sicherlich der eine oder andere was hat das bitteschön mit mir zu tun?

Wenn ihr euch diese Liste genauer anseht werdet ihr schnell feststellen, dass uns diesbezüglich ein Menge treffen könnte z.B. den Wegfall der 5 Urlaubswoche oder den Kündigungsschutz für Mütter und einige andere relevante Punkte. Blättert die Liste einfach 1x durch und staunt selbst welche Wünsche hier an die Regierung herangetragen werden. Interessant sind z.B. folgende Punkte ( 14 / 23 / 71 / 83…)

Fakt ist:

Die Wirtschaftsvertreter wünschen sich hier, das österreichische Niveau auf die EU-Mindestbetimmungen zu senken. Nun kann sich jeder selbst ein Bild machen ob dies zu seinem Vor oder Nachteil werden könnte.

Eure Branchen Betriebsräte

Neues Arbeitszeitgesetz: Auswirkungen auf Betriebsvereinbarungen

Am 1. September treten die neuen Regelungen für die Arbeitszeit in Kraft, die von ÖVP, FPÖ und NEOS im Parlament beschlossen worden sind. Mit diesem E-Mail wollen wir informieren, was sich nun konkret ändert, vor allem, was mit bestehenden Betriebsvereinbarungen zur Arbeitszeit passiert.

Außerdem gibt es hier als PDF eine Gegenüberstellung von alter und neuer Rechtslage in einer übersichtlichen Tabelle, zur eigenen Verwendung und zum Weiterleiten an Kolleginnen und Kollegen.
Die Infos sind auch hier auf der Websitezum Teilen mit FreundInnen und KollegInnen über Facebook und Twitter.
Viele weitere Informationen, Analysen usw. gibt es auf www.neinzur60stundenwoche.at.

Am 1. September wird der ÖGB in einer Pressekonferenz die Medien sowie bei zahlreichen Veranstaltungen in ganz Österreich die Öffentlichkeit über die 60-Stunden-Woche informieren.

Am 18. September werden sich dann alle Kollektivvertrags-Verhandlerinnen und -Verhandler bei einer großen Konferenz in Wien treffen.

Wir werden natürlich weiterhin über Neuigkeiten und Veranstaltungen informieren

Eure Branchen Betriebsräte

Quelle: GPA-djp

 

Der 12-Stunden-Tag und die 60-Stunden-Woche wurden nun beschlossen

Liebe Kollegin, lieber Kollege,

heute hat das Parlament mit den Stimmen der Regierungsparteien ÖVP und FPÖ den 12-Stunden-Tag und die 60-Stunden-Woche beschlossen. Entgegen der ursprünglichen Ankündigung der Regierung wird das Gesetz überfallsartig bereits am 1. September 2018 in Kraft treten. Hier die wichtigsten Punkte:

  • Arbeitszeit

Der Arbeitgeber kann jederzeit 12 Stunden täglich und 60 Stünden wöchentlich anordnen. Auch bei Gleitzeit werden 5 x 12 Stunden tägliche Arbeitszeit ermöglicht. Betriebsräte werden um ihr Zustimmungsrecht zu Überstunden bis zum 12 Stunden-Tag/zur 60 Stunden-Woche gebracht und damit um die Möglichkeit, eine bessere Abgeltung, geblockten Zeitausgleich und Ähnliches für die ArbeitnehmerInnen zu verhandeln. Das ist eine Ausschaltung der gewählten Interessenvertretung der Beschäftigten.

  • „Freiwilligkeit“

Die Regierungsparteien behaupten, sie hätten mit einem Abänderungsantrag eine sogenannte „Freiwilligkeitsgarantie“ verankert. Überstunden ab der 10. Stunde täglich und der 50. Stunde wöchentlich können nun ohne Angabe von Gründen abgelehnt werden. In der Praxis ändert das aber nichts. „Freiwilligkeit“ ist in der Arbeitswelt fiktiv. Beschäftigte kommen schnell unter Druck, wenn sie gegenüber Vorgesetzten und KollegInnen auf ihr Ablehnungsrecht pochen, riskieren ihre Beliebtheit, die nächste Beförderung oder gar den Job.

  • 4-Tage-Woche

Einen Anspruch auf die 4-Tage-Woche sucht man vergeblich. Beschäftigte können Zeitausgleich nicht selbstbestimmt und zusammenhängend in Form von ganzen Tagen nehmen.

  • Sonn- und Feiertagsarbeit

Nach derzeitiger Gesetzeslage gibt es definierte Ausnahmen von der Sonn- und Feiertagsruhe (etwa Gastronomie, Verkehr, Gesundheitsbetriebe, Medien, wenn die Produktion nicht unterbrochen werden kann usw). Künftig gilt: Für vier Sonn- oder Feiertage im Jahr kann der Arbeitgeber auch ohne solche Notwendigkeit Ausnahmen von der Wochenend- oder Feiertagsruhe vereinbaren, mit dem Betriebsrat oder, falls nicht vorhanden, mit jedem einzelnen Arbeitnehmer.

  • Beschäftigte ohne gesetzlichen Schutz

Der Kreis von Menschen, die überhaupt keinen gesetzlichen Schutz bei der Arbeitszeit genießen – also nicht einmal die 12-stündige Begrenzung der Tagesarbeitszeit, Ansprüche auf Nachtruhe, freie Wochenenden und Feiertage – wird beträchtlich ausgedehnt. Das waren bisher nur „leitende Angestellte“. In Zukunft sollen auch ArbeitnehmerInnen mit „maßgeblicher selbstständiger Entscheidungsbefugnis“ darunter fallen, deren Arbeitszeit „nicht gemessen oder im Voraus festgelegt wird“. Wen das genau trifft ist unklar! Sofern es der Kollektivvertrag nicht regelt, besteht nicht einmal ein Anspruch auf Überstundenzuschläge! Betreffen kann das z.B. Filial- und Abteilungsleiterinnen, AußendienstmitarbeiterInnen, IT-SpezialistInnen, TechnikerInnen, MitarbeiterInnen in Kreativbranchen, JournalistInnen.

 

Eine detaillierte Analyse des heute beschlossenen Gesetzes und Richtigstellungen zu Falschinformationen findest du unter www.gpa-djp.at/nein-zum-12-Stundentag

Weitere Materialien und Infos unter

https://www.neinzum12stundentag.at/materialien-unterlagen/

Wie geht es weiter?

Die Gewerkschaftsbewegung wird diesen Angriff auf Gesundheit, Einkommen und Freizeit der Beschäftigten nicht unbeantwortet lassen. Die Demo letzten Samstag mit über 100.000 TeilnehmerInnen und hunderte Betriebsversammlungen waren erst der Anfang. Die überfallsartige Beschlussfassung und das vorgezogene Inkrafttreten auf 1. September 2018 soll die Diskussion über dieses unsoziale Gesetz abkürzen. Der Plan der Regierung ist, Widerstand zu erschweren und zeitlich zu begrenzen. Der ÖGB und die Gewerkschaften werden in den nächsten Tagen eine deutliche Antwort vorbereiten und die weitere Vorgangsweise festlegen. Wir werden auf allen Ebenen für faire Arbeitszeitregeln kämpfen. Die Betroffenheit reicht weit über das Arbeitsleben hinaus. Ehrenamtliches und soziales Engagement in Vereinen, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die Pflege und Betreuung von Angehörigen, all das wird durch die unplanbare Ausdehnung von täglicher und wöchentlicher Arbeitszeit erheblich beeinträchtigt. Wir werden diese Auseinandersetzung daher gemeinsam mit vielen anderen Menschen und Organisationen führen!

Mit gewerkschaftlichen Grüßen

Barbara Teiber
gf. Vorsitzende GPA-djp

 

Quelle: GPA-djp

 

 

Kampagne Herz für Soziales

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

unser gut funktionierendes Sozialsystem ist in Gefahr. Die Regierung plant Änderungen der Strukturen, grobe Einsparungen (AUVA!) und die Zusammenlegung der Sozialversicherungen ohne Plan und Rücksicht auf die Betroffenen.  Österreich hat eines der am besten funktionierenden Sozialsysteme der Welt und das muss so bleiben.  Alle ÖsterreicherInnen sind durch die Sozialversicherungen gut versorgt. Es steht viel auf dem Spiel, unsere Kranken-, Pensions- und Unfallvorsorge!

Deshalb wurde im Rahmen der ÖGB-Vorständekonferenz in Wien gemeinsam mit der Gewerkschaft vida unsere neue Kampagne „Mein Herz für ein soziales Österreich“ präsentiert. Damit werben wir für den Erhalt eines der besten Sozialsysteme der Welt mit dem Herzstück Sozialversicherung. Mit dieser breit angelegten Kampagne kämpfen wir auch für die Weiterentwicklung dieses österreichischen Erfolgsmodells.

Alle Österreicherinnen und Österreicher werden aufgefordert, sich aktiv in diese Kampagne einzubringen. Wir brauchen keine Verhältnisse wie in Ländern, in denen das Geld über die Versorgung entscheidet. Deshalb werde aktiv, unterstütze unsere Kampagne und lasse nicht zu, dass unsere sozialen Errungenschaften Stück für Stück abgebaut werden!

 

Herzstück der Kampagnen ist die Website www.herzfuersoziales.at mit allen Infos zum Thema.

Bitte teilt und liked die Kampagne in den sozialen Medien!
Gemeinsam für ein funktionierendes Sozialsystem!

Mit gewerkschaftlichen Grüßen

Mario Ferrari                           Franz Georg Brantner
Geschäftsführer                      Vorsitzender der Region Wien

GPA-djp Wien
Alfred-Dallinger-Platz 1, 1030 Wien

4 Verhandlungsrunde ……… Wieder kein Gehaltsabschluss bei den alternativen Telekomanbieter

Liebe Kollegen, Liebe Kolleginnen,

Wieder kein Gehaltsabschluss bei den alternativen Telekomanbieter

Trotz eines 15-stündigen Verhandlungsmarathon konnte auch in der vierten Verhandlungsrunde keine Einigung auf eine faire Gehaltserhöhung für die Beschäftigten der alternativen Telekomanbieter erzielt werden.
Das letzte Angebot der  Arbeitgeber lautete:

Erhöhung der Mindestgrundgehälter um 2,00%
Erhöhung der IST-Gehälter um 2,00%, aber maximal um € 100.-
Einen nachhaltigen zusätzlichen Urlaubstag
Beginnend mit 1.1.2019 sollen die Kolleginnen mit direktem Kundenkontakt, welche vor dem 1.1.2010 eingetreten sind, stufenweise an die Mindestgrundgehälter der Expertenstufe der Verwendungsgruppe III angeglichen werden.

Dieses Angebot wurde vom Verhandlungsteam der GPA-djp abgelehnt. Verhandlungsleiter Hofmeister begründete seine Ablehnung folgender Maßen: “ Es kann nicht sein, dass in einer Branche mit einem Gewinn von knapp 16% des Umsatzes, die Leistungen der Kolleginnen und Kollegen gerade mit der Inflationsrate abgegolten werden“ Kollege Antoni-Tuckova ergänzte:“ Uns ist der zusätzliche nachhaltige Urlaubstag schon was wert, doch dies kann nicht bedeuten, dass es keine Reallohnerhöhung gibt. Die KollegInnen benötigen nicht nur mehr Erholungsmöglichkeiten, sondern auch mehr Geld um sich ihre gestiegenen Lebenshaltungskosten leisten zu können!“ Kollegin Melanie Kielhauser und Kollege Christian Jaros bringen unisono ihren Unmut zum Ausdruck, dass langjährige treue Beschäftigte der Unternehmen im direkten Kundenkontakt erst ab 1.1.2019 stufenweise an das Mindestgehalt der Expertenstufe der Verwendungsgruppe III angeglichen werden sollen. „Es ist einfach nur ungerecht, dass langjährige engagierte ArbeitnehmerInnen nicht in die Expertenstufe vorrücken können, nur weil sie vor dem 1.1.2010 in das Unternehmen eingetreten sind. Wir haben zwar den Arbeitgebern eine schrittweise Angleichung der Mindestgehälter angeboten, aber mit Beginn des Jahres 2018 und nicht mit 2019,“ stellte Melanie Kielhauser fest.

Das Verhandlungsteam der GPA-djp stellte klar, dass der Gehaltsabschluss einen Wert von mindestens 2,95% haben muss. Die Erhöhung kann durchaus einen zusätzlichen Urlaubstag inkludieren, doch muss er auch eine angemessene Gehaltserhöhung beinhalten.

Am Freitag dem 1. Dezember 2017 findet die 5. Verhandlungsrunde statt.

Sollte es bei dieser ebenfalls keine Einigung geben, sind für die nächste Woche Protestmaßnahmen im öffentlichen Raum geplant. Weitere Infos folgen sobald unsere Planungen abgeschlossen sind.

Wir brauchen dabei Deine Unterstützung!

Mit kollegialen Grüßen

Euer Telekom Branchen Verhandlungsteam

Dein Gehalt ist in Gefahr!

Liebe Kolleginnen, lieber Kollege,

E S  B R E N N T!  D E I N  G E H A L T  I S T  I N  G E F A H R!

Auch der 3. Verhandlungstermin am 20. November 2017 zu den Kollektivvertragsverhandlungen

der Telekombranche endete  OHNE EINIGUNG!

 Nach insgesamt mehr als 20 Stunden Verhandlungen ist das Angebot der Arbeitgeber weiterhin nicht annehmbar!

Auf dem Tisch liegt derzeit ein Angebot der Arbeitgeber für eine Erhöhung der KV-Mindestlöhne von nur 1,95 %.

Für die Ist-Löhne bieten sie gar nur eine Erhöhung um 0,95 % plus zusätzlich eine kleine Einmalprämie an.

Der Angriff der Arbeitgeber auf die Ist-Lohnerhöhungen und damit auf dein Gehalt ist in vollem Gange.

Wenn es den Arbeitgebern einmal gelingt „Ist-Lohnerhöhungen“ zu verhindern, dann haben wir sie für viele Jahre verloren!

Für die nächste Verhandlungsrunde am 27.11.2017 braucht das Verhandlungsteam jetzt den Rückenwind durch die Belegschaften.

WIR BRAUCHEN DICH!

ES GEHT UM DEIN GELD!

UNTERSTÜTZE UNS DURCH DEIN ERSCHEINEN BEI DEN EINZELNEN BETRIEBSVERSAMMLUNGEN IN DEN BETRIEBEN AM 23.11.2017

 

 

Eure Branchen Betriebsräte

Mehrheit für Sechsstundentag auch ohne Lohnausgleich?

Weniger Stress, mehr Zeit für die Familie: 75 Prozent sagen Ja zum Sechsstundentag – auch wenn es keinen Lohnausgleich gibt. In Österreich würde eine Mehrheit der Arbeitnehmer eine Verkürzung ihres Arbeitstags begrüßen. 75 Prozent befürworten ein reduziertes sechsstündiges Arbeitszeitmodell, ähnlich dem, das in einem Pilotprojekt in einem staatlichen Altersheim über zwei Jahre im schwedischen Göteborg getestet wurde. Das geht aus einer neuen Studie hervor, die im Auftrag des Büroartikellieferanten Viking durchgeführt wurde. Wie in internationalen Medien berichtet wurde, waren die Mitarbeiter des Altersheims durch die verkürzte Arbeitszeit (bei vollem Lohnausgleich) nicht nur zufriedener und gesünder, sondern auch viel produktiver. Diese Erkenntnis hat Viking zum Anlass genommen, eine eigene Studie in Auftrag zu geben, um herauszufinden, wie stressgeplagte österreichische Angestellte über das Sechs-Stunden-Modell ohne Lohnausgleich denken. Es wurden insgesamt 242 österreichische Arbeitnehmer mit einem Mindestalter von 18 Jahren befragt. – derstandard.at/2000055191749/Mehrheit-fuer-sechs-Stunden-Tag-auch-ohne-Lohnausgleich

Weniger Stress

Was steckt hinter diesen Aussagen? Befürworter des Sechs-Stunden-Arbeitstags hoffen ein ausgeglicheneres Privatleben zu führen und mehr Zeit mit der Familie zu verbringen, generell eine bessere Work-Life-Balance zu haben und nicht mehr so gestresst zu sein. 41 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass ein niedrigeres wöchentliches Arbeitspensum es ermöglicht, bis ins Rentenalter oder sogar darüber hinaus aktiv im Job zu bleiben. Die Arbeitslast steht einigen Studienteilnehmern im Weg, für 15 Prozent der befragten Arbeitnehmer wäre das Arbeitspensum in einem sechs Stunden langen Arbeitstag nicht zu bewältigen. Zwölf finden, dass das Arbeitsmodell nicht in ihre Branche passen würde. Befragte, die in der Bildung oder dem Rechtswesen beschäftigt sind, befürworten ein flexibleres Arbeitsmodell. Die Hälfte aller Studienteilnehmer, die in der Landwirtschaft und im Bergbau tätig sind sprechen sich gegen das schwedische Arbeitsmodell aus. In einigen Branchen tritt unterschiedliches Belastungsempfinden zum Vorschein, so dass sich zum Beispiel österreichische Arbeitnehmer in IT und Telekommunikation von einem flexibleren Modell erhoffen, mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen zu können (75 Prozent) und sich mit einem Sechs-Stunden Arbeitstag weniger gestresst fühlen würden (69 Prozent). Während die meisten Angestellten in der Tourismusbranche eindeutig der Meinung sind, sie könnten einfacher bis zum Rentenalter oder darüber hinaus arbeiten. – derstandard.at/2000055191749/Mehrheit-fuer-sechs-Stunden-Tag-auch-ohne-Lohnausgleich

Ökonomisch sinnvoll?

„Ein positiver Effekt könnte eine höhere Beschäftigungsquote und damit geringere Arbeitslosenzahlen sein. Positiv für Unternehmen wird aus verschiedenen Beispielen auch oft eine höhere Produktivität angeführt. Negativ werden von Arbeitgeberseite vor allem die mit dem Modell (unter der Annahme der Arbeitnehmerforderung nach vollem Lohnausgleich) verbundenen höheren Kosten ins Treffen geführt. Ökonomisch sinnvoll ist ein solches Modell also nur dann, wenn die damit verbundenen Produktivitätsgewinne (motiviertere und leistungsfähigere Mitarbeiter, die seltener krank sind und weniger Fehler machen) die höheren Kosten der Anstellung von mehr Mitarbeitern kompensieren“, erklärt Clemens Zierler, Geschäftsführer des Instituts für Arbeitsforschung und Arbeitspolitik an der Johannes Kepler Universität Linz. (red, 3.4.2017) – derstandard.at/2000055191749/Mehrheit-fuer-sechs-Stunden-Tag-auch-ohne-Lohnausgleich

 

(Quelle: www.der Standard.at vom 3. April 2017, 08:42)

( Quelle : https://blog.vikingdirekt.at/flexibel-arbeiten-studie/ )

Ist Österreich wirklich abgesandelt oder geht es vielmehr darum Stimmung für die Verschlechterung von Arbeitsbedingungen zu machen?

Über 500 Betriebsrätinnen und Betriebsräte aus ganz Österreich diskutierten am 15. März im Austria Center Vienna (ACV) über die Herausforderungen für den Wirtschaftsstandort Österreich.

Die Bundesgeschäftsführerin der GPA-djp Dwora Stein stellte in ihrer Eröffnungsrede den „Abgesandelt“ und „Sanierungsfall-Szenarien“ eine positive Erzählung vom Wirtschaftsstandort Österreich entgegen. „Geht man von den objektiven Fakten aus, dann ist Österreich ein höchst erfolgreicher Wirtschaftsstandort, der sich vor allem durch Qualität und hohe Standards behauptet.“

Infrastruktur-Minister Leichtfried: Wir brauchen eine echte Trendwende

Infrastruktur-Minister Jörg Leichtfried legte ein Plädoyer für mehr öffentliche Investitionen ab. „Wir brauchen eine echte Trendwende in der Europäischen Union und neue Investitionsregeln, sonst kommen wir aus dem Teufelskreis nach unten nicht heraus.“ Der Ökonom Markus Marterbauer (AK-Wien) bestätigt die guten Wirtschaftsdaten Österreichs im internationalen Vergleich. Die größten Herausforderungen sieht er insbesondere bei der Ankurbelung des Konsums und der Investitionen.

Edeltraus Stiftinger: Viele Österreichische Unternehmen sind Weltspitze

„Steigende Realeinkommen und Konsumsteigerung sind die besten Instrumente, um wirtschaftliche Dynamik abzusichern.“ Edeltraus Stiftinger, Geschäftsführerin der Austria Wirtschaftsservice GmbH, zeigte durch zahlreiche konkrete Beispiele auf, dass viele Österreichische Unternehmen aufgrund positiver Rahmenbedingungen Weltspitze sind“.

Wolfgang Katzian: Hohes Niveau demokratischer Grundrechte nötig

Wolfgang Katzian betonte in seinem Schlusswort, dass die Gewerkschaften bereit sind, sich konstruktiv an der Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes zu beteiligen. Was aber nicht gehe, sei, unter dem Vorwand der Standortsicherung soziale Grundrechte, wie ArbeitnehmerInnenschutz und Arbeitszeitregelungen auszuhebeln. Ein guter Standort zeichnet sich auch durch eine hohes Niveau demokratischer Grundrechte aus. Eine Aushebelung gewerkschaftlicher Mitbestimmungsrechte wird es mit uns nicht geben.

Hier geht´s zu den Referaten und Reden:

 Alle Referate und Reden

Besonders empfehlenswert ist die Rede von Wolfgang Katzian zu Arbeitszeit, ArbeitnehmerInnenschutz, Mitbestimmung und Demonstrationsrecht.

Johnny Hofmeister

Österreich im Europavergleich: Eine Kultur langer Arbeitszeiten

Die Ausgabe 2/2016 des Trendreport Arbeit, Bildung, Soziales – Österreich im Europavergleich behandelt schwerpunktmäßig das Thema der Arbeitszeit in Europa.

Wie viel Zeit haben Beschäftigte eigentlich, um sich weiterzubilden? Dieser Frage widmet sich unter anderem die aktuelle Ausgabe des Trendreport mit dem Schwerpunkt Arbeitszeit. Er enthält Ergebnisse zur Benachteiligung von Teilzeitbeschäftigten bei Fortbildungen, zu Arbeitszeitwünschen und der Ausprägung einer Vollzeitnorm sowie zu Gründen für Teilzeit im europäischen Vergleich und zu Arbeitszeitentwicklungen und flexiblen Arbeitszeiten in Europa. Spannende Hintergrundinformationen bietet ein Text zur Vergleichbarkeit von Arbeitszeitdaten anhand des Beispiels zweier großer und häufig verwendeter internationaler Datensätze. Darüber hinaus präsentiert er Ergebnisse zur Beschränkung von Arbeitszeit und Überstunden vier europäischer Länder. Der Ökonom Philippe Askenazy gibt zu dem in einem Interview Einblick in die französische Perspektive auf die 35-Stunden-Woche.

Die Gestaltung der Arbeitszeit betrifft wirtschaftliche Ziele ebenso wie unmittelbare Lebensinteressen und Themen sozialer Ungleichheit. Aber wie ist Arbeitszeit in der Erwerbsbevölkerung im internationalen Vergleich verteilt, und wie zufrieden sind die Beschäftigten mit der Dauer ihrer Arbeitszeiten? Diesen Themen widmen sich neue Auswertungen der europäischen Arbeitskräfteerhebung von 2014, die diese Woche im „Trendreport Arbeit – Bildung -Soziales. Österreich im Europavergleich“ (http://forba.at/de/publications/trendreport) veröffentlicht wurden.

„Der internationale Vergleich von Arbeitszeitregimen zeigt, dass hinsichtlich Arbeitszeit vieles möglich ist. Daher wäre es an der Zeit für eine Renaissance der Arbeitszeitpolitik im Sinne einer beschäftigungssichernden, gesundheitsfördernden und emanzipatorischen Entwicklung der Gesellschaft.“  (Franz Astleithner vom Institut für Soziologie)

Ich empfehle allen, sich die Mühe zu machen und den Trendreport zu lesen. Es lohnt sich. Er wird für so manches Aha Erlebnis sorgen. Er zeigt auf: „Eine Arbeitszeitverkürzung ist gerade auch in Zeiten der Globalisierung möglich und sinnvoll, nicht nur für die Beschäftigten, sondern auch für die Wirtschaft.“

Johnny Hofmeister

Betriebsrat T-Mobile Austria