Nachdem auch die zweite Verhandlungsrunde zum Kollektivvertrag der alternativen Anbieter in der Telekombranche am 25.10. 2016 ohne Ergebnis unterbrochen wurde, trafen sich am 3. November 2016 die BetriebsrätInnen der Branche, um die weitere Vorgangsweise festzulegen. Das Angebot der Arbeitgeber, die Gehälter um 0,8% plus einer Einmalzahlung, bzw. als Alternative zur Einmalzahlung um einmalig 1 Urlaubstag, für das Jahr 2017 zu erhöhen, wurde von den BetriebsrätInnen einhellig als zu niedrig abgelehnt. Kollege Hofmeister wies darauf hin, dass dieses Angebot im keinem Verhältnis zum wirtschaftlichen Erfolg der Branche steht. Daher wurde die Forderung nach einer deutlichen Erhöhung der Gehälter von den BetriebsrätInnen bekräftigt. Ebenso wichtig wie die Gehaltserhöhung ist den BetriebsrätInnen die Einführung eines weiteren zusätzlichen Urlaubstages für die Beschäftigten. Kollege Liese untermauerte diese Forderung mit der Feststellung, dass nicht nur der Gewinn massiv gestiegen sei, sondern auch der Arbeitsdruck auf die Beschäftigten. Daher sei die Forderung nach einem zusätzlichen Urlaubstag sowie nach einer generellen Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit mehr als gerechtfertigt. Unverständnis löste bei den BetriebsrätInnen die ablehnende Haltung der Arbeitgeber zur Freizeitoption aus. Kollege Hofmeister machte seinen Unmut mit folgenden Worten Luft: „Wenn man die WKO-Zentrale betritt, lachen einem glückliche Menschen auf Plakaten mit dem Slogan „Flexible Arbeitszeiten sichern Arbeitsplätze“ entgegen. Nun bietet man bei den Kollektivvertragsverhandlungen durch die Freizeitoption den Arbeitgebern eine solche Flexibilisierung an, dann wollen sie diese nicht haben. Wahrscheinlich stört sie dabei, dass die BetriebsrätInnen bei der Freizeitoption ein gewisses Mitspracherecht haben, sonst kann ich mir das nicht erklären.“ Auch bezüglich des Rechtsanspruches auf das sogenannte „Papamonat“ ist bei den Verhandlungen noch keine Einigung erzielt worden, obwohl dieses den Unternehmen keine nennenswerten Kosten verursacht. Aufgrund des aktuellen Standes der Verhandlungen beschlossen die BetriebsrätInnen ihre KollegInnen bis zum Beginn der nächsten Verhandlungsrunde intensiv über den Stand der Verhandlungen zu informieren. Zudem wurde die Vorbereitung weitergehender betrieblicher Maßnahmen beschlossen, um, wenn es nötig sein sollte, den berechtigten Forderungen der ArbeitnehmerInnen stärkeren Nachdruck zu verleihen.
Die nächste Verhandlungsrunde findet am 14 November 2016 statt.
Mit kollegialen Grüßen
Johannes Hofmeister Bernhard Hirnschrodt Verhandlungsleiter GPA-djp Wirtschaftsbereichssekretär
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Hallo,
besonders wertvoll sehe ich eine Unterstützung oder Übernahme der Reisekosten zum Arbeitsplatz mit öffentlichen Verkehrsmitteln je Mitarbeiter. Das sollte meiner Wissenstand nach auch dem Arbeitgeber steuerlich günstiger kommen.
Besonders interessant wäre auch ein 12h Tag pro Woche. damit an den Tagesrandzonen effizienter offiziell gearbeitet werden kann. und nicht versteckt oder von Zeiterfassung abgeschnitten.
lg karl
Es ist irgendwie ziemlich unfair das bei T-Mobile der Arbeitgeber den Mitarbeitern welche mit dem Auto anreisen einen Zuschuss für die Garage gewährt, aber den Mitarbeitern welche öffentlich zur Arbeit fahren nichts.
Ich lasse mir das ja noch einreden für Mitarbeiter welche keine gute öffentliche Anbindung haben bzw. weiter anreisen müssen, aber für Wiener sehe ich das irgendwie nicht ein.
Schon alleine wegen der Schlagworte Co2 Neutral, Nachhaltigkeit u.s.w. welche von TMA oft verwendet werden für das Image sollte man sich daher mal Gedanken darüber machen.
spannender hinweis! dabei wäre das fördern des arbeitswegs per öffentlichen verkehrmitteln sicher ein beitrag, der der selbstbeschreibung von t-mobile in bezug auf „umwelt, nachhaltigkeit und soziales engagement“ sehr gut entsprechen würde: „T-Mobile Austria ist eines der führenden Unternehmen der Telekommunikationsbranche in Österreich. Das bringt nicht nur eine große ökonomische, sondern auch eine soziale und ökologische Verantwortung mit sich. T-Mobile stellt sich dieser Verantwortung, indem sich das Unternehmen zu nachhaltigem Handeln verpflichtet.“ (http://www.t-mobile.at/unternehmen/das_unternehmen/umwelt_nachhaltigkeit_soziales_engagement.php)
allerdings wäre es wohl nicht das erste beispiel eines unternehmens, bei dem image und wirklichkeit auseinanderklaffen.
Ich sehe vor allem die schon viel diskutierte Freizeitoption als einen wesentlichen Teil der Diskutiert werden sollte und er verschafft den Arbeitgebern nicht wirklich Mehrkosten. Wenn nun mal jemand sagt er verzichtet auf seine Kollektivlicher Erhöhung und profitiert dann aber von Mehr Aus oder Freizeit – ich denke das ist gerade in der Telekom Branche nicht zu unterschätzen. Die Anpassung auf die Normalarbeitszeit von 38,5 Stunden in dieser Branche wäre eigentlich auch überfällig aber hier muss ich fairerweise sagen – verstehe ich dann die Arbeitgeber wenn sie sagen dass es dafür weder eine Kollektiverhöhung noch eine 1x Zahlung für 2017 gibt!
… noch keine Einigung ?